Mittlerweile ist es über 15 Jahre her, dass das Jakob – Fugger – Gymnasium dem vom Bundesinnenministerium unterstützten Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage beigetreten ist. Im Juli 2007 verpflichtete sich die große Mehrheit aller, die am JFG lernten und arbeiteten, aktiv gegen jede Form von Diskriminierung einzutreten.
Der Titel Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, der seitdem auf einem Schild links vom Haupteingang der Schule angebracht ist, ist allerdings keine Auszeichnung für bereits geleistete Arbeit. Er ist eine Selbstverpflichtung und ein Versprechen, das besagt: Am JFG übernehmen wir Verantwortung für das Schulklima und wenden uns bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt.
Dieses Bekenntnis ist von größter Bedeutung, da es leider als erwiesen gilt, dass überall dort, wo Menschen zusammenkommen, Diskriminierung eine Rolle spielt. Der Rassismusforscher Karim Fereidooni bringt dies mit der unverblümten Aussage „Es gibt keine Schule ohne Rassismus“ auf den Punkt.
Das Ziel muss daher sein, die JFG-Schulfamilie für Diskriminierung zu sensibilisieren und klare Zeichen gegen Rassismus, Mobbing, Gewalt und Ausgrenzung jeglicher Art zu setzten. Rassismus ist nämlich nicht – wie noch immer häufig angenommen – eine radikale Randerscheinung, sondern ein tief in der Mitte unserer Gesellschaft verwurzeltes System. Anders gesagt: Neben dem von den „glatzköpfigen Nazis“ ausgehenden offensichtlichen Rassismus gibt es auch eine viel subtilere, teils unbeabsichtigte Form des Rassismus. Diese zeigt sich beispielsweise in Sätzen und Fragen wie „Woher kommst du eigentlich wirklich?“, „Darf ich dir mal in die Haare fassen?“ und „Du sprichst aber gut Deutsch.“ Vielen ist nicht bewusst, dass durch diese Aussagen Menschen aufgrund ihres Aussehens, ihrer vermeintlichen Religion oder anderer Zuschreibungen tagtäglich diskriminiert und ausgegrenzt werden.