01.05.2015
Kategorie(n): MINT-Aktivitäten, Wettbewerbe

DM 2015 – Formel 1 in der Schule am Hockenheimring

Autor:in: Sebastian Kosak, 9a

Zwar hatten wir (Team chasing shadows) im März die Regionalmeisterschaft in Fürstenfeldbruck u.a. mit dem schnellsten Auto des Wettbewerbs gewonnen, aber nach dem Studium der spärlichen Informationen, die zu den übrigen Regionalmeisterschaften verfügbar waren, wurde uns schnell klar, dass wir für die Deutsche Meisterschaft noch einmal unser Fahrzeug weiterentwickeln würden müssen. Auch der Teamstand musste weiter optimiert werden. Zudem galt es, erneut auf Sponsorensuche zu gehen um die Kosten für die Reise und die Übernachtung zu decken.

Der Fertigungsprozess des neuen Fahrzeugs „The Arrow“, des Portfolios und des Teamstands zogen sich bis zum Vortag der Meisterschaften bis ungefähr 22:00 Uhr hin, aber dann ging es am Freitag, den 8. Mai mit dem Teambus zur Deutschen Meisterschaft 2015 am Hockenheimring. Während der Fahrt übten wir noch einmal unsere Präsentation, „peppten“ unser Auto ein weiteres Mal auf und füllten das finale Spezifikationsblatt aus. Am Ring angekommen, packten wir erst einmal alle Teile für den Teamstand aus dem Sprinter, der durch Ihre Hilfe finanziert wurde. Dann meldeten wir uns am Empfang an und trafen dort das erste Mal auf unsere Konkurrenten. Da wir am nächsten Tag als erstes Team präsentieren sollten, wollten wir noch einen Technik-Check machen. Dazu statteten wir dem Präsentationsraum einen Besuch ab und probierten alles aus. Dabei traten einige Fehler auf, welche wir aber schnell beheben konnten. Um 15:00 Uhr besichtigten wir den Hockenheimring. Das Team besuchte die Boxengassen, die Aussichtsplattform und vieles mehr…

Nach der Führung und dem Gruppenbild auf der Start-/Ziellinie stand der Aufbau der Teambox auf dem Programm. Die Teambox war sehr viel schwieriger aufzubauen als noch bei der Regionalmeisterschaft. Die großen Plakate, das Hologramm, ein Touch-PC der Firma Fujitsu und unser Portfolio mussten ins richtige Licht gerückt werden. Um 20:00 Uhr war zwar der Vorbereitungstag am Hockenheimring abgeschlossen, jedoch mussten wir nach dem Abendessen noch einmal im Hotelzimmer der mündlichen Präsentation den letzten Feinschliff geben.

Am Samstagmorgen war es dann endlich soweit… Wir frühstückten, probten ein letztes Mal unsere Präsentation, brachten unseren Teamstand zum Laufen und gingen dann zum Präsentationsraum, wo die 4-köpfige Jury bereits auf uns wartete. Wir präsentieren alles, für was wir in den letzten sechs Monaten hart gearbeitet haben. Die Präsentation verlief flüssig, fehlerfrei und ohne technische Probleme, nur hatten wir uns ein wenig mit der Zeit verschätzt und waren deshalb ein bisschen zu früh fertig. Die anschließenden Fragen der Jury konnten wir alle zufriedenstellend beantworten.
Als wir wieder zu unserer Teambox zurück gingen, waren die Ergebnisse des Scrutineerings (technische Überprüfung der am Vortag abgegebene Fahrzeuge) veröffentlicht worden und mit Entsetzen mussten wir feststellen, dass die Fräsarbeiten nicht präzise genau ausgeführt worden waren und die Seitenkästen des Fahrzeugs zu breit waren, weshalb wir 0,1s Strafe bekamen. Um 11:20 Uhr fand unsere Teamboxbegehung statt und die Jury befragte uns über das Marketing unseres Teams, die Fertigung unseres Autos und weitere projektrelevante Schritte. Nach 20 min schlossen wir auch diese Prüfung erfolgreich ab und eine Stunde später standen dann unsere Rennen an. Wir fuhren eine Zeit von 1,112 s. Diese achtschnellste Fahrzeit der DM bedeutete neben einer guten Ausgangsposition für die Wertung auch die Qualifikation für die nachmittäglichen Knock-Out-Rennen. Bei diesen schieden wir dann trotz einer sensationellen Reaktionszeit von Lucas mit einem Rückstand von 0,004s denkbar knapp aus.

Nun waren die Wertungen abgeschlossen und wir konnten nun mal bei unseren Mitbewerbern am Stand vorbei schauen und erste Kontakte knüpfen. Außerdem interessierte uns natürlich auch, was die Senior-Teams an Innovationen aufgeboten hatten, um vielleicht die eine oder andere Idee in den Fahrzeugentwicklungsprozesse für die kommende Saison einfließen zu lassen.

Um 17:00 Uhr war dann endlich die Siegerehrung und wir errangen den 6. Platz.

Nach dem Abbau der Teambox machten wir uns schließlich um 19:00 Uhr auf den Heimweg und unser Busfahrer Edi setzte uns gegen 22:00 Uhr sicher am JFG ab.

Rückblickend betrachtet war das letzte halbe Jahr sicher das intensivste Schulhalbjahr unseres Lebens. Wir investierten jede Menge Freizeit in die Vorbereitung des Wettbewerbes und an den Wettbewerbs-wochenenden. Allerdings lernten wir in dieser Zeit auch viel Neues hinzu (Umgang mit Profi-Software, Einblicke in CAD und CFD) und lernten Fertigungsprozesse und Unternehmen kennen. Wir wurden immer freundlich und offen aufgenommen und für diese Unterstützung, ohne die ein Projekt dieser Größenordnung nicht durchführbar wäre bedanken wir uns an dieser Stelle sehr herzlich!