09.05.2016
Kategorie(n): Chemie, Fächer A-Z

Stickstoff – ein lebenswichtiges Element

Autor:in: Dirk Bethe

Fünf naturwissenschaftlich begeisterte Schülerinnen der 8. Jahrgangsstufe des Jakob-Fugger Gymnasiums machten sich am 28. April 2016 auf den Weg zur Universität Augsburg, denn Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Gerhard Ertl (Nobelpreisträger für Chemie 2007) hielt dort den Vortrag „Stickstoff – ein lebenswichtiges Element“:

„Stickstoff ist der Motor allen biologischen Wachstums, ohne ihn können Pflanzen nicht gedeihen und Ernten nicht reifen. In der Natur ist reaktiver Stickstoff knapp. Luftstickstoff, der reichlich vorhanden ist, kann von Pflanzen und Tieren nicht verwertet werden, nur einige Bakterien sind in der Lage, ihn zu binden. 1909 löste der Chemiker Fritz Haber in Karlsruhe das Problem durch ein neuartiges chemisches Verfahren, das als Haber-Bosch-Verfahren heute weltweit eingesetzt wird. Dieses Verfahren ist heute für die Ernährung der Menschheit von zentraler Bedeutung. Es hat aber auch Nebenwirkungen, denen wir unsere Aufmerksamkeit widmen müssen.“

Prof. Dr. Ertl schaffte es, die Jugendlichen auf Ihrem Wissensstand abzuholen und ihnen dann, langsam niveausteigernd, die zentralen Mechanismen des Haber-Bosch-Verfahrens an der Katalysatoroberfläche, für deren Erforschung er 2007 den Chemienobelpreis erhielt, nahezubringen.

Die Mädels waren begeistert und nach dem Vortrag gab es viel Gesprächs- und Diskussionsstoff. Hierfür schaffte der anschließende Empfang des Wissenschaftszentrum Umwelt und des Jakob-Fugger-Zentrums adäquaten Raum. Die Schülerinnen kamen mit dem Nobelpreisträger selbst, Dr. Jens Soentgen (Leiter WZU) und weiteren Vertretern Augsburger Forschungseinrichtungen ins Gespräch. Das kalte Buffet rundete den Abend zu einer äußerst gelungenen Veranstaltung ab.