Am 20.11.2025 hatte meine Klasse, die 11B, die Gelegenheit, den kompletten Ablauf einer Gerichtsverhandlung mitzuerleben. So konnten wir unser im Unterricht erworbenes Wissen mit praktischen Eindrücken verknüpfen und dadurch ein tieferes Verständnis für die Arbeitswelt der Justiz gewinnen. Wir hatten sogar das seltene Glück, die Verhandlung von Beginn an bis zur Urteilsverkündung verfolgen zu dürfen. Das ist keineswegs üblich, da solche Prozesse oft mehrere Stunden oder sogar Tage dauern. Außerdem kommt es häufig zu Unterbrechungen, während derer Zuschauer den Gerichtssaal verlassen müssen – so auch bei uns.
Wir wohnten einer Schöffensitzung bzgl. eines Vergehens nach KCanG bei. In dieser Verhandlung ging es um den illegalen Besitz von 9,5 kg Cannabis und 1,5 kg Haschisch, also insgesamt 11 kg Betäubungsmitteln, die in Spanien erworben und anschließend nach Deutschland transportiert worden waren – oder zumindest transportiert werden sollten. Die örtlichen Behörden haben diesen Versuch vereitelt, was jedoch nur geringen Einfluss auf den Straftatbestand hatte, da ein Versuch bekanntermaßen ebenfalls strafbar ist.
Der Angeklagte stand zum Zeitpunkt der Tat bereits unter Bewährung. Diese wurde widerrufen, sodass eine Gesamtstrafe von drei Jahren und acht Monaten Freiheitsentzug verhängt wurde. Ob dieses Urteil gerecht war oder nicht, durften wir anschließend im Unterricht diskutieren. Dabei konnten wir unterschiedliche Meinungen austauschen, Kritik äußern und offene Fragen klären. Ein herzlicher Dank gilt unserem Lehrer, Herrn Gschwendtner, der den Besuch organisierte und uns so einen spannenden Einblick in den Gerichtsalltag ermöglichte.