Von Donnerstag, den 22.02.2024, bis Mittwoch, den 28.02.2024, fand die erste Wissenschaftswoche am JFG statt. Dieses neue Konzept ermöglicht es Elftklässlern des neuen G9, die dafür eine Woche lang vom strengen Stundenkorsett befreit werden, an einem speziellen Thema zu forschen und am Ende ihre Ergebnisse zu präsentieren. Ziel dieser neuen Unterrichtseinheit ist es, den Schülerinnen und Schülern bereits erste Schritte in Richtung wissenschaftlichen Arbeitens beizubringen, sie auf die bevorstehende W-Seminararbeit vorzubereiten und gleichzeitig ein im Vorfeld festgelegtes Thema – in unserem Fall das Thema “Grenzen” – aus ganz unterschiedlichen Fachrichtungen zu beleuchten.
Am JFG haben wir uns für folgende Vorgehensweise entschieden:
Jede Fachlehrkraft in jeder der vier 11. Klassen bietet eine Fragestellung an, die sich auf ganz unterschiedliche Weise mit „Grenzen“ beschäftigt. Die Schülerschaft darf drei Wunschfächer und damit Wunschthemen wählen und wird auf möglichst viele unterschiedliche Fächer verteilt. Die Gruppenstärke beträgt 2-3 Schülerinnen und Schüler. Die Forschungsergebnisse werden möglichst anschaulich in Form von wissenschaftlichen Plakaten präsentiert.
Als Vorbereitung für die Lehrkräfte wurde eine schulinterne Lehrerfortbildung angeboten, die noch einmal die wichtigsten Bereiche des wissenschaftlichen Arbeitens (recherchieren, zitieren, bibliografieren, Experimente durchführen, Interviews und Fragebögen erstellen und hermeneutische Verfahren) zusammenfasste und eine einheitliche Plakatvorlage vorstellte.
Insgesamt entstanden 31 Gruppen, die fast alle Fächer abbildeten. Das einzige Fach, das nicht vertreten war, wurde von einer Expertin repräsentiert. Frau Professorin Kerstin Schlögl-Flierl, Lehrstuhlinhaberin für Moraltheologie an der Universität Augsburg und Mitglied des nationalen Ethikrates, eröffnete die Woche mit einem Keynotevortrag zum Thema “Grenzen”. In der anschließenden, regen Diskussion gab sie interessante Einblicke in die Arbeit des deutschen Ethikrates. Bevor die Schülerschaft in die verschiedenen Gruppen aufgeteilt wurde, gab es noch einen Überblick über den Ablauf dieser besonderen Woche.
Jede Kleingruppe wurde von der zuständigen Lehrkraft zunächst ins wissenschaftliche Arbeiten eingeführt und auf die Arbeit zum jeweiligen Thema vorbereitet. Es wurden Zielvereinbarungen getroffen und das Vorgehen immer wieder angepasst. Bereits am Nachmittag des ersten Tages durften die Kleingruppen dann weitgehend selbständig tätig werden. In den folgenden Tagen wurden Fragebögen erstellt, Interviews geführt, Experten aufgesucht, Literatur gewälzt, Internetrecherche betrieben und eifrig versucht, die Ergebnisse in ein ansehnliches Format umzuwandeln. Die beratenden Lehrkräfte konnten immer wieder kontaktiert werden und gaben die gewünschte Hilfestellung. Am letzten Tag der Woche wurden die Plakate dann im Klassenverband den Mitschülerinnen und Mitschülern vorgestellt und ein erster Probelauf für die eigentliche Präsentation durchgeführt.
Eine Woche später fand die Präsentation der gedruckten Plakate bei einem Fugger-Forum in neuem Format, in Form eines Gallery-Walks statt. Die Aula verwandelte sich in eine große Ausstellung mit bunten – jedes Fach hatte eine andere Farbe – doch einheitlich gestalteten Plakaten, die inhaltlich auf sehr variantenreiche Art verschiedenartige Aspekte des gemeinsamen Themas „Grenzen“ darboten.
Alle 10. Klassen, Eltern, Kolleginnen und Kollegen und weitere Gäste wurden nach einer kurzen Begrüßung in Form einer Videobotschaft von Frau Professorin Schlögl-Flierl von den Erstellern des jeweiligen Plakates auf kompetente, freundliche und engagierte Art über die Inhalte informiert. Wer an diesem Abend sich auf einen Rundgang eingelassen hat, konnte die nur in einer Woche entstandenen, aber zum Teil erstaunlich gut recherchierten, erforschten oder intensiv durchdachten und souverän präsentierten Ergebnisse bewundern. Danke an alle Elftklässlerinnen und Elftklässler für ihr Engagement und an alle beteiligten Kolleginnen und Kollegen für die zeitaufwändige Vorbereitung und die intensive Betreuung.