Am Mittwoch, dem 07.07.21, unternahm die komplette neunte Klassenstufe als Anknüpfung an den Geschichtsunterricht eine Exkursion zu der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Dachau. Hier nun also mein Erlebnis und meine Sicht auf den Ausflug:
Mit den Bussen kamen wir an einem unscheinbaren Parkplatz an. Die Stimmung war von der Fahrt noch gehoben, und niemand konnte sich so richtig vorstellen was auf uns zukäme. Wir hatten am Vortag mit unserem Lehrer noch einmal kurz den Aufbau und die Struktur des Lagers angeguckt, weshalb wir das Eingangstor erkannten.
Dort begann es dann auch leiser zu werden, und auf dem riesigen Appellplatz waren alle erstmal baff. Auch mich selbst schockte, wie groß das Lager tatsächlich war. Zwischen 1944 und 1945 war das KZ mit bis zu 30.000 Häftlingen befüllt, 8 mal so viele wie die geplante Kapazität. Das alles wurde noch unvorstellbarer, als wir, jeweils in Gruppen eingeteilt, durch die verschiedenen Gebäude des Komplexes geführt wurden. Die Verwaltungstrakte, die Baracken, in welchen die Insassen leben mussten und letztendlich auch das Krematorium. Ich glaube jeder meiner Mitschüler würde mir zustimmen, dass jenes der bedrückendste Anblick war. Nicht nur, dass man wusste, dass dort tatsächlich Menschen umgebracht wurden, man konnte auch noch die original erhaltenen Öfen betrachten. Sogar eine -angeblich nie benutzte – Gaskammer war noch begehbar. Dort fanden wir heraus, dass das Klischee mit den falschen Duschköpfen kein Klischee ist. Auf dem Rückweg merkte man dann schon, dass wir nicht auf einem Wanderpfad geschweige denn in einem Kino gewesen waren. Die meisten versuchten, glaube ich, ihre Eindrücke zu verarbeiten.
Insgesamt fand ich den Ausflug extrem interessant und lehrreich. Es wurde uns wirklich nochmal klar, wie menschenverachtend und sadistisch die Nazi-Ideologie tatsächlich war. Wie sie in vielen das Schlechteste hervorbrachte, und wie grausam Menschen mit zu viel Macht werden können.
Meiner Meinung nach ein wichtiger, und vor allem in einem Land wie Deutschland auch notwendiger, Rückblick in unsere Vergangenheit. Wir tragen zwar keine direkte Schuld mehr, aber die Verantwortung zu verhindern, dass sich solche Ereignisse wiederholen. Und dazu gehört eben auch die Aufklärung über die Taten des NS-Regimes.
Am nächsten Tag knüpften wir dann mit einem Anti-Rechtsextremismus-Workshop an jenes Thema erneut an und betrachteten dieses aus einer modernen Perspektive. Wir erfuhren, wie vor allem Teenager in solche Gruppierungen gelockt werden, wie man sie davon abhalten kann und auch die rechtlichen Folgen solcher Fehltritte. Auch das war wiederum sehr interessant.
Letztendlich waren beide Aktionen eine meiner Meinung nach wichtige Verdeutlichung der Gefahren des Extremismus. Ich finde es gut, dass Deutschland so selbstkritisch und liberal mit seiner Vergangenheit umgeht, und hoffe, dass das in Zukunft auch so bleibt.
Hier geht es zu den Umfrageergebnissen der Klasse 9a im Anschluss an die Exkursion.