01.06.2022
Kategorie(n): Fächer A-Z, Fugger-Forum, Geschichte, Lernen am JFG, Schulleben

Fuggerei NEXT500

Autor:in: Amelie Brandsch, 10d

Von 1521 bis 2021 – Und was passiert in den kommenden 500 Jahren? Das fragten sich die Fuggerschen Stiftungen anlässlich des 500. Stiftungsjubiläums der Fuggerei (das wegen Corona mit einem Jahr Verspätung begangen werden musste).

Ab dem 6. Mai 2022 stand ein Pavillon für 5 Wochen auf dem Augsburger Rathausplatz, welchen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10d besuchen durften. Am Mittwoch, dem 25. Mai, machten wir uns mit Herrn Haas und Herrn Höfer auf den Weg zum Rathausplatz.

Nachdem wir erstmal von einer Mitarbeiterin der Fürstlich und Gräflich Fuggerschen Stiftungen eine Führung durch den vorderen Teil des Pavillons und ein paar allgemeine Informationen über die Fuggerei bekamen, wurde verstärkt das Konzept der Fuggerei aufgegriffen. Jakob Fugger machte in seiner Stiftungsurkunde sehr vorausschauende Vorgaben zur Fuggerei. Er legte darin seinen Stifterwillen verbindlich fest, ermöglichte seinen Nachfolgern jedoch auch eine praktikable Auslegung. Da die einzelnen Bestimmungen einen zeitlosen Kern haben, konnten sie über 500 Jahre angepasst werden, ohne Sinn und Wirkung zu verlieren. Damit ist auch das Geheimnis der Fuggerei zu erklären: Die Fuggerei verkörpert eine einzigartige Kombination von Prinzipien, die es sonst nirgendwo auf der Welt gab. Sie bietet weit mehr als ein günstiges Dach über dem Kopf, denn sie ist eine soziale Heimat, die sieben Herausforderungen auf einmal löst:

Bedürftigkeit meistern, Lebensraum schaffen, Selbstbestimmung und Würde stärken, Nachhaltigkeit erzeugen, Humanistische Werte garantieren, Sicherheit geben und Spiritualität entwickeln.

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Die Nachfolger Jakob Fuggers bekamen den Auftrag, die Fuggerei zu erhalten und möglichst auch zu mehren, denn Jakob Fugger errichtete seine Siedlung als Vorbild. Das Ziel von Fuggerei NEXT500 ist es somit, dem Stiftungsauftrag eine neue Dimension zu geben und „in die Welt zu gehen“. Menschen und Institutionen in aller Welt können sich dem Stiftungsgedanken der Fuggerei anschließen und selbst zukunftsorientierte soziale Siedlungen im Stil der Fuggerei gründen. In Litauen und Sierra Leone zum Beispiel sind schon Ideen dazu in der Umsetzung.

Und so bekamen auch wir unserer Aufgabe: In 3er-Gruppen sollten wir uns Konzepte einer „Fuggerei der Zukunft“ überlegen. Dabei sollten die Kernideen und Werte der Augsburger Fuggerei in neue Kontexte übertragen werden. Wir überlegten uns, in welchem Land wir die Fuggerei errichten würden, was unserer Meinung nach wichtig ist und was für Schwerpunkte wir setzen möchten. Zur Inspiration duften wir eine Computersimulation verwenden, in welcher man verschiedene Elemente auswählen und positionieren konnte, wie zum Beispiel Treffpunkte für die Bewohner, Häuser und Grünflächen.

Das Highlight des Tages war, als in der letzten Stunde der Veranstaltung der US-Generalkonsul Timothy Liston den Fuggerei NEXT500 Pavillon besuchte. Wir durften ihm unsere eigenen Konzepte und Ideen für eine „Fuggerei der Zukunft“ vorstellen. In dieser Vorstellungsrunde stellte sich heraus, dass vielen von uns die Punkte Nachhaltigkeit, soziales Miteinander, Bildungsmöglichkeiten und Sicherheit besonders wichtig waren.
Abschließend führten wir mit dem Generalkonsul transatlantische Gespräche: Von Schülerseite wurden Fragen wie zum Beispiel „Wie sieht Ihr Arbeitstag aus?“, „Was ist Ihrer Meinung nach der größte Unterschied zwischen Bayern und den USA?“ und „Wie kann man die transatlantische Verbindung am besten stärken?“ gestellt, welche er beantwortete.

Zum Schluss kann ich sagen, dass es für mich auf jeden Fall ein sehr spannender, informativer und blicköffnender Vormittag war. Sowohl zusammen mit meiner Gruppe meine eigenen Ideen in ein Konzept der zukunftsorientierten Fuggerei zu verpacken als auch der Austausch mit dem amerikanischen Generalkonsul faszinierte mich sehr. Ich werde den Tag auf jeden Fall noch lange in Erinnerung behalten!