Jakob-Fugger-Gymnasium, Mittwoch, 22. Juni 2022, 18.30 Uhr in der Aula
Zu Präsentation und Diskussion lädt das Organisationsteam des Jungen Theater Augsburg (JTA), des Stadtarchivs Augsburg und des Jakob-Fugger-Gymnasiums (JFG) die Schulfamilie und alle Interessierten aus der Stadt Augsburg herzlich ein.
Der letzte freiwillig bezogene Wohnort von Emanuel Herz und Rosalie Brader war die ehemalige Sophienstraße 1, heutige Brunhildenstraße/Ecke Stadtjägerstraße. Das Wohnhaus wurde im Krieg zerbombt, heute befindet sich die Turnhalle des Jakob-Fugger-Gymnasiums an diesem Ort. Ein W-Seminar des Gymnasiums hat sich mit der Aufarbeitung der Geschichte des Hauses befasst. Wir freuen uns sehr, dass das Jakob-Fugger-Gymnasium Kooperationspartner der Veranstaltung ist und seine Aula für uns und Sie öffnet. Schauspieler Sebastian Baumgart wird aus dem Buch von Herbert Herz „Als Partisan im Französischen Widerstand“ lesen. Sebastian Baumgart ist ein ehemaliges Ensemblemitglied des Staatstheaters Augsburg. Er und JTA-Leiterin Susanne Reng haben bereits 2015 gemeinsam das Stück „Der Boxer – die wahre Geschichte des Herztko Haft“ erarbeitet, das sich ebenfalls mit der Shoah auseinandersetzt.
„Man soll keine Ungerechtigkeit, wo sie auch geschieht, zulassen.“
(Herbert Herz, Bruder des in Auschwitz ermordeten Emanuel)
Die Lesung taucht ein in die letzten Monate des 21-jährigen Emanuel Herz. Geboren 1921 in Augsburg, emigrierte er mit seinen Eltern und seinem Bruder Herbert 1934 nach Frankreich. 1942 versuchte er, über die grüne Grenze in die Schweiz zu fliehen, wurde gefasst und von Schweizer Grenzsoldaten ins besetzte Frankreich zurückgebracht. Vom Sammellager Drancy aus wurde er nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Sein jüngerer Bruder Herbert, geb. 1924, ebenfalls in Augsburg, ging daraufhin in den französischen Widerstand. Herbert Herz hat auf Anregung seiner Tochter Muriel Spierer-Herz seine Erinnerungen aufgeschrieben und als Buch herausgegeben. Muriel Spierer-Herz wird bei der Lesung anwesend sein. Im Anschluss: Gang zum Erinnerungsband in der Brunhildenstraße, direkt neben der Aula