20.01.2013
Kategorie(n): Fächer A-Z, Geschichte

Multimedia-Vortrag zum 50. Jahrestag des Élysée-Vertrages

Autor:in: Markus Gropper, Q12

Merkozy ist längst Vergangenheit. Und Merkollande? Das will noch nicht funktionieren und könnte wohl auch in Zukunft Probleme für Europa mit sich bringen. Frankreich und Deutschland bewegen sich zumindest auf politischer Ebene momentan eher voneinander weg. Doch trotzdem gelten die beiden Länder als eng verbunden und kaum jemand kann sich ein Europa ohne diesen Dualismus vorstellen.

Warum diese bilaterale Beziehung dennoch so wichtig ist, konnte der Q12-Geschichtskurs von Herrn Höfer in einer Multimedia-Show im Cinemaxx erleben. Der Vortrag mit dem Titel „50 Jahre Elysée-Vertrag“ brachte über 400 Augsburger Schüler zusammen. Der Journalist und Politologe Ingo Espenschied führte dabei durch eine Zeitreise zum Élysée-Vertrag. Mit viel Bild-, Video- und Tonmaterial untermalte er seine Präsentation zur genaueren Entstehung des bis heute gültigen Bündnisses zwischen Deutschland und Frankreich.

Angefangen mit der historischen Entstehung der beiden Staaten, über die im 19. Jahrhundert entstandene „Erbfeindschaft“ und die beide Weltkriege spannte Espenschied seinen roten Faden zur genaueren Entstehung des Élysée-Vertrags.

Der Schwerpunkt lag dabei klar auf den beiden Hauptakteuren und Begründern des Bündnisses: Charles de Gaulle und Konrad Adenauer.

Wie sich diese beiden Männer zu den jeweiligen Regierungschefs ihrer Länder entwickelten, erfuhr man im Vortrag genauso, wie die lebhafte Geschichte von den Irrfahrten Adenauers vor dem ersten Treffen der beiden Staatsmänner. Dieser hatte sich mit seinem Konvoi in Frankreich verfahren und war somit nicht am Landhaus de Gaulles angekommen, sondern an einem Ort, der ähnlich hieß, aber 100 km entfernt lag. Abgesehen von zahlreichen solcher spannenden Details, gaben viele kurze Interviews mit damaligen Beteiligten einen Einblick hinter die Kulissen der deutsch-französischen Beziehungen.

Doch was bedeutet das für unsere Gesellschaft heute? Mit dieser Frage befasste sich Herr Espenschied zum Schluss seines Vortrags und berichtete zum Beispiel von den Kabinettstreffen der deutschen und französischen Regierung, die es vor dem Élysée-Vertrag weltweit nicht in der uns heute bekannten Form gegeben hatte. Außerdem sind aus diesen starken, vertraglich festgelegten Beziehungen auch viele Städtepartnerschaften und Jugendprogramme hervorgegangen, die in ihrer enormen Anzahl zeigen, dass kaum zwei Länder so eng miteinander verknüpft sind wie Deutschland und Frankreich. Dies basiert eben nicht nur auf politischer, sondern auch auf ziviler Interaktion.

Letztendlich war diese „Live-Dokumentation“ sehr anschaulich und detailliert präsentiert. Sie zeigte viele Kerninhalte des Élysée-Vertrags klar strukturiert auf und die Verbindung von kurzen Videoclips und aussagekräftigen Bildern mit einem Themenvortrag trugen zu einer spannenden Veranstaltung bei.