Am 24. März 2023 war endlich der Tag gekommen, auf den 18 Schülerinnen und Schüler der 10. und 11. Jahrgangsstufe, sowie die beiden Lehrkräfte Frau Keller und Frau Kley, schon seit Monaten sehnsüchtig gewartet haben. Es war der Beginn eines zehntägigen Schüleraustausches mit unserer Partnerschule, der „Chaminade Julienne Catholic Highschool“. Dementsprechend aufgeregt und erwartungsvoll flogen wir von München über Charlotte nach Dayton, einer Stadt im Südwesten Ohios, wo wir am Flughafen schon von unseren Gastfamilien herzlich mit Begrüßungsschildern empfangen wurden.
In den zehn Tagen, die wir zusammen mit unseren Austauschpartnerinnen und Partnern und deren Familien verbrachten, lernten wir die Kultur Amerikas und den Lebensstil der Menschen kennen. Das erste Wochenende verbrachten wir in unseren jeweiligen Gastfamilien und hatten in diesen beiden Tagen einen intensiven Einblick in das Familienleben, in welches wir mit einbezogen wurden. Die Familien ließen uns an ihrem Alltagsleben und an Freizeitaktivitäten teilhaben, sodass wir zum Beispiel Sportveranstaltungen besuchen und die umliegenden Städte und Landschaften erkunden konnten oder auch einem amerikanischen Gottesdienst beiwohnen durften. Schön war es auch, dass sich teilweise Kleingruppen von deutschen und amerikanischen Schülerinnen und Schülern zusammengefunden haben, um gemeinsam Zeit zu verbringen und sich dabei untereinander auszutauschen.
Nach einem Wochenende mit vielen neuen Eindrücken, trafen wir uns am Montag alle in der Highschool, wo wir gemeinsam gefrühstückt haben und vom City Council begrüßt wurden. Anschließend ging es für uns gemeinsam mit den amerikanischen Schülerinnen und Schülern zu Fuß nach Dayton Downtown, über die wir während unserer Tour viele interessante Informationen bekamen.
Ein besonderer Programmpunkt am Dienstag war unser Besuch im Air Force Museum, welcher eines der vielen Highlights des Austauschs war. Die größte Attraktion im Museum war neben den zahlreichen Raketen, Kampfjets und alten Flugzeugen, ein ehemaliges Flugzeug des US-Präsidenten, mit dem unter anderem John F. Kennedy zu seinen Auslandsbesuchen gebracht wurde. Nach dem informativem Museumsbesuch ging es für uns zur „Mall at Fairfield Commons“, in der wir Zeit zum Essen und Shoppen hatten.
Am nächsten Tag unternahmen wir einen Ausflug in Ohios Hauptstadt Columbus. Unser Transportmittel hierbei war ein gelber amerikanischer Schulbus, den man sonst nur aus den Filmen kennt. In Columbus warteten einige Programmpunkte auf uns: zunächst fuhren wir zum Football-Stadion der „Ohio State University“. Die Größe und Popularität des „College Football Stadium“ war sehr beeindruckend. Anschließend ging es für uns weiter ins „Ohio History Center“, in dem die Geschichte Ohios interessant aufgezeigt wurde. Das Highlight des Tages war der Besuch im Capitol Building, in dem wir eine Führung bekamen und auch einer Sitzung des Senats von Ohio kurz beiwohnen durften.
Am Donnerstag hatten wir die Möglichkeit unsere Austauschpartner in den Unterricht zu begleiten und konnten einen Einblick in das amerikanische Schulsystem bekommen. Das Grundprinzip ähnelt natürlich unserem bekannten deutschen Schulsystem, allerdings gibt es auch einige Unterschiede, wie zum Beispiel, dass die Lehrer eigene Klassenzimmer besitzen, fast keine Fremdsprachen unterrichtet werden und die Pausenzeiten nicht einheitlich geregelt sind.
Am Freitag besuchten wir den „Carillon Park“, ein Freilichtmuseum, welches die Geschichte Daytons und berühmte Persönlichkeiten der Region vorstellt. Die bekanntesten Söhne der Stadt sind die Gebrüder Wright, die das erste motorisierte und funktionsfähige Flugzeug bauten. Sehr beeindruckend war, dass das dritte Flugzeug im Original ausgestellt war.
Nach den Ausflügen der jeweiligen Tage verbrachten wir die Nachmittage mit unseren Gastfamilien und unternahmen mit diesen auch noch tolle Aktivitäten und Ausflüge.
Am letzten Tag trafen wir uns erneut als ganze Gruppe an der Highschool, wo wir ein gemeinsames Mittagessen als offiziellen Abschied hatten. Alle JFG-Schülerinnen und Schüler hatten im Vorfeld die Aufgabe ein paar Sätze als Dankeschön an die Gastfamilien vorzubereiten, welche am Samstag dann vorgetragen und dankbar entgegengenommen wurden.
Während unserer Zeit in Dayton sind uns einige Unterschiede im Vergleich zum deutschen Lebensstil aufgefallen. Sehr auffällig war das zuckerhaltige, fettige amerikanische Essen, an welches wir uns erstmal gewöhnen mussten. Auch das erhöhte Müllaufkommen, wie zum Beispiel vermehrte Plastikverpackungen und die Nutzung vieler Einwegutensilien brachten uns zum Nachdenken.
Als sehr positiver Aspekt ist uns allerdings die Offenheit und Freundlichkeit der Amerikaner aufgefallen. Egal ob Gastfamilie, Nachbar, Passant oder Kellner im Restaurant – alle waren sehr interessiert an unserem Wohlergehen und ein Gespräch ließ sich leicht führen.
Abschließend kann man über unsere Zeit in Dayton sagen, dass sie uns sowohl sprachlich als auch menschlich sehr vorangebracht hat und wir viele neue Freundschaften schließen konnten, die bestimmt auch 8000 km Entfernung überstehen werden.
Dementsprechend schwer fiel uns dann auch der Abschied am Sonntag von den Gastfamilien, unseren Austauschpartnerinnen und Partner und allen anderen Menschen, die wir während unseres Aufenthaltes kennengelernt haben und die sehr bemüht waren, uns eine unvergessliche Zeit zu bieten.
Dass dies auch wirklich der Fall war, kann man an den Stimmen der Teilnehmenden im Rahmen eines digitalen Feedbacks sehen:
„Es war eine der besten Erfahrungen, die ich je hatte.”
„Ich habe mich selbst in so vielen Hinsichten positiv entwickelt und Freunde fürs Leben gefunden.”
„Ich muss gar nicht schüchtern sein. Wenn man aus sich herauskommt, kann man so viel Tolles erleben.”
„Ich habe sehr viele nette Menschen kennengelernt, mein Englisch ist flüssiger geworden, ich habe viele neue Erfahrungen gesammelt und den “American Lifestyle” kennengelernt. Ich bin sehr dankbar, dass ich an dem Austausch teilnehmen durfte und blicke mit sehr schönen Erinnerungen darauf zurück.”
Wir freuen uns schon sehr auf den Gegenbesuch im Juni 2024, bei dem wir dann einige unserer amerikanischen Freunde wiedersehen werden.