Am 10. Dezember 2024 hatten wir Schülerinnen und Schüler der Klassen 11c und 11d die Gelegenheit, das Fugger- und Welser-Erlebnismuseum in Augsburg zu besuchen und dabei das Thema der Erinnerungskultur mit Bezug auf die Kolonialzeit zu vertiefen.
Zu Beginn wurden wir über die bedeutende Zeit der Fugger- und Welser-Familien informiert. Dabei erfuhren wir interessante Fakten über die damals wertvollsten Handelsgüter. Besonders eindrücklich war die Erklärung, dass Gewürze wie Zimt und Nelken zu den begehrtesten und teuersten Waren zählten, die sich nur die wohlhabenden Gesellschaftsschichten leisten konnten. Für viele Menschen war der Genuss solcher Gewürze ein seltenes Ereignis, oft nur an Weihnachten. Daher verbinden wir diese Aromen auch heute noch mit der Weihnachtszeit, obwohl sie inzwischen das ganze Jahr über verfügbar sind.
In einem weiteren Raum war eine historische Karte ausgestellt, die die Handelsrouten und Standorte der Familien Fugger und Welser veranschaulicht. Uns wurde unter anderem erklärt, warum die Familie Fugger keine Niederlassungen in Frankreich unterhielt: Sie wollte ihrer Treue zum Heiligen Römischen Reich Ausdruck verleihen. Dies war bemerkenswert, da die Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland zu jener Zeit äußerst angespannt waren.
Ein weiteres Thema der Führung war der Sklavenhandel, der in der Frühen Neuzeit eine traurige Realität des internationalen Handels darstellte. Die Sklaven lebten unter äußerst schlechten Bedingungen, mussten körperlich sehr anstrengende Arbeiten verrichten und hatten kaum arbeitsfreie Tage. Besonders eindrucksvoll war der Keller des Museums, in dem eine Mine nachgestellt war. Dort konnten wir auch einige originale Exponate besichtigen, die in Zusammenhang mit der Sklavenarbeit stehen.
Nach Ende der Führung hatten beide Klassen die Möglichkeit, das Museum eigenständig weiter zu erkunden. Ein herzlicher Dank gilt unseren Begleitlehrerinnen Frau Obermeier und Frau Daschmann.