„Jugend debattiert“ – davon hatte ich noch nie etwas gehört. Bis jetzt, in der 9. Klasse. Denn das sollte ein Wettbewerb und unsere zweite, mündliche Schulaufgabe im Fach Deutsch sein. Und so haben wir sofort mit dem Üben begonnen, „Mikrodebatten“ abgehalten und uns auch zur Inspiration ein Bundesfinale angeschaut. Wir haben uns selbst mögliche Debatten-Themen überlegt und auch jurieren durften wir selbst. In diesem Rahmen konnten acht Schüler der neunten Jahrgangsstufe auch auf ein Jurorenseminar am Maria-Theresia-Gymnasium gehen, in dem man viel über professionelles Beurteilen gelernt hat. Im Klassenfinale im Dezember haben dann drei weitere Mitschüler und ich darüber debattiert, ob der motorisierte Individualverkehr in der Augsburger Innenstadt verboten werden soll. Ich war natürlich sehr aufgeregt vor dieser Debatte, habe mich sehr ausführlich vorbereitet und die Debatte gewonnen. Als nächstes stand dann der Schulwettbewerb an. Nach einer spannenden Debatte zum Thema: „Sollen in der Schule Fähigkeiten vermittelt werden, die für den militärischen Verteidigungsfall relevant sind?“ wurden die Ergebnisse verkündet. Auch diese Debatte lief erfolgreich, was bedeutete, dass es für mich und den Zweitplatzierten einige Wochen später zum Regionalwettbewerb ins Gymnasium bei St. Anna ging. Nach einem spannenden Debattenvormittag mit vielen fremden, aber sehr netten Menschen wurden letztendlich die Ergebnisse verkündet. Und ich hatte es tatsächlich ins Regionalfinale geschafft. Das hat mich natürlich sehr gefreut und meinen Ehrgeiz angespornt, aber auch die Aufregung wurde immer größer. Nach einer Pause trafen sich dann alle am Augsburger Rathaus, wo die Finaldebatte stattfinden sollte.
Ich zog die Position P1 und hatte somit das erste Wort. Nach 24 Minuten einer spannenden Debatte über das Thema: „Sollen Städte und Kommunen mehr öffentliche Trinkwasserbrunnen bauen?“ war dieser aufregende Moment schon vorbei. Ich habe es geschafft, auf den zweiten Platz zu kommen und war somit sicher im Landeswettbewerb in München, das war natürlich ein toller Moment. Davor gab es noch eine dreitägige Schulung in Eichstätt, wo wir von ehemaligen Teilnehmern des Bundeswettbewerbs unterrichtet wurden, die uns viele weitere Kenntnisse zum Thema Debattieren vermittelt haben. Dann war es soweit: der Landeswettbewerb. Nach spannenden Vorrunden am Vormittag sind wir nachmittags in den Bayerischen Landtag gegangen, wo die Ergebnisse verkündet wurden und die Finaldebatte stattfand. Leider habe ich es dort nicht ins Finale geschafft. Die Finaldebatten waren aber auch als Zuhörer sehr interessant. Jugend debattiert war definitiv eine sehr schöne Erfahrung und ich gehe davon aus, dass ich auch wieder in den nächsten Jahren teilnehmen werde, denn ich habe viel Spaß am Debattieren gefunden.