Die meisten unter uns kennen bestimmt die Augsburger Traditionsbrauerei Riegele. Ihre Produkte hat man sicherlich schon öfter im Supermarkt gesehen. Ob das bekannte Riegele Bier, die Originale Spezi oder das Wasser der Mozart Quelle. Das Produkt, woran man vermutlich als erstes denkt, ist aber ihr Bier.
Wir hatten nämlich das Vergnügen, als P-Seminar des Brauwesens, uns die Brauerei einmal genauer anzusehen und gemeinsam mit dem 1.Braumeister und technischen Leiter bei Brauerei S. Riegele KG Herrn Frank Müller unser erstes eigenes Bier zu brauen.
Um acht Uhr morgens fing unser Tag in der Brauerei an und es ging sofort los mit der Arbeit. Der erste Schritt war das Schroten des Malzes. Die meisten wichtigen Stoffe für das Bier befinden sich in dem Malz, daher ist es die wichtigste Zutat für das Bier. Der nächste Schritt ist die Maische. Hier wird das Malz zusammen mit Wasser bei unterschiedlichen Temperaturen gekocht, da verschiedene Enzyme bei unterschiedlichen Temperaturen wirken. Die Enzyme sind wichtig, da die im Malz enthaltene Stärke zu Zucker zerkleinert werden muss.
Bei diesem Schritt kamen schon die ersten Schwierigkeiten auf. Da die kochende Maische konstant gerührt werden muss, damit sie nicht anbrennt, befindet sich im Maischebottich ein Rührer, der dies automatisch durchführt. Dieser hat bei uns aber nicht mehr funktioniert. Daher hat der Braumeister am Anfang die Maische von Hand gerührt bis der Rührer repariert werden konnte. Während die Reparatur stattfand, wurde uns erklärt, welche Gerste am besten ist, um Bier zu brauen und das vom zuständigen Bauer höchstpersönlich!
Während die Maische kochte, haben wir Brezen und anderes Gebäck zu Frühstück bekommen. Im Gegenzug wurde uns die Theorie des Brauprozesses erklärt. Nachdem die Maische ca. drei Stunden gekocht hatte, war es auch endlich Zeit sie zu läutern, also die Feststoffe herauszufiltern. Danach muss die gefilterte Flüssigkeit weiter kochen. Das heißt, für uns war es Zeit im Wirtshaus Mittag zu essen. Auch dazu wurden wir von der Brauerei eingeladen. Nach dem Mittagessen musste die Flüssigkeit weiter kochen.
Um die Zeit zu vertreiben, haben wir eine Führung durch die gesamte Brauerei bekommen. Interessant war, dass der Brauprozess im großen Betrieb sehr ähnlich verläuft, wie wir dies im Keller der Brauerei machten. Nur geschahen die meisten Prozesse automatisch und ohne viel menschliche Unterstützung. Die Führung fing im Dach der Brauerei an, wo wir die unterschiedlichen Malzsorten kennenlernten und wurde dann nach unten fortgesetzt. Etwas, was wir auch dazu gelernt haben, ist, wie schwer es eigentlich ist, eine Hefekultur zu pflegen. Zum Schluss gab im Bierkeller die Möglichkeit einen Schluck Bier für eine Geschmacksprobe direkt nach dem Gärprozess zu testen, zumindest für die, die eine haben wollten. Auch durften wir einen Blick darauf werfen, wie die Flaschen gereinigt werden, damit sie wieder befüllt werden können.
Das markiert auch fast das Ende von unserem Tag. Jetzt muss nur noch die Flüssigkeit gemeinsam mit der Hefe für ein paar Wochen gären, damit daraus Bier wird.
Ein großer Dank gilt daher der Brauerei Riegele und besonders dem Braumeister Herrn Frank Müller, für diesen äußerst lehrreichen und spannenden Tag, der unserem P-Seminar sehr geholfen hat!