Im Rahmen des P-Seminars „Die Vorleser“ organisierten und veranstalteten die Schüler der 12. Jahrgangsstufe im letzten Jahr verschiedene Leseprojekte, die in Kindergärten, in Kinderkrippen und anderen Institutionen stattfanden.
Das Ziel des Seminars war es, den Kindern und Jugendlichen Spaß am Lesen zu vermitteln und auch im Sinne der Leseförderung ihre Lesefähigkeit zu verbessern und ihr Leseinteresse zur fördern. Die Teilnehmer des P-Seminars hatten die Aufgabe, die Veranstaltungen selbstständig zu planen und zu gestalten.
Im Dezember, kurz vor Weihnachten am 22.12.2011, wurde eines der letzten Projekte mit der St.- Georg-Mittelschule in Augsburg durchgeführt. Besonders unterstützt wurden wir dabei von Frau Weber, der als Koordinatorin des Augsburger „Netzwerk Lesen“ die Zusammenarbeit der Schulen in gemeinsamen Leseprojekten ein besonderes Anliegen ist. Über das „Netzwerk Lesen“ gelang es auch mit dem von Elias Holl erbauten St.-Jakobs-Wasserturm an der Kahnfahrt einen besonderen Veranstaltungsort zu finden. Die Nutzung dieses Turms wurde uns ermöglicht durch die freundliche Unterstützung von Kurt Idrizovic, dem Inhaber der Buchhandlung am Obstmarkt.
Die meisten Kinder und Jugendlichen der St.-Georg-Mittelschule, die zu unserem Lesefest kamen, waren erst eine kurze Zeit in Deutschland und besuchten eine Übertrittsklasse mit besonderer Sprachförderung. Nach Rücksprache mit einer Lehrerin der Mittelschule und einem vorbereitenden Besuch in den Klassen wurde ein Leseabend zum Thema „Wasser“ geplant. Diesen thematischen Schwerpunkt hatte die Gruppe gewählt, weil der Abend in dem historischen St.-Jakobs-Wasserturm aus dem 16. Jahrhundert stattfinden sollte. Die Geschichte, die die Schüler vorlesen und gemeinsam mit den Gästen gestalterisch umsetzen wollten, war das Märchen „Das Wasser des Lebens“.
Wasserturm5Zwei Tage vor Weihnachten, an einem Donnerstag, war es soweit. Das Wetter war leider nicht gut, denn es schneite und war kalt, aber trotzdem war es im Wasserturm sehr gemütlich. Kurt Idrizovic hatte eigens am Vortag den alten Kanonenofen angeheizt, der trotz der frostigen Außentemperaturen eine angenehme Wärme verbreitete. Fast alle Teilnehmer brachten an dem Abend Selbstgebackenes aus ihrer Heimat mit. Auch die Vorlesegruppe versorgte die Teilnehmer mit Plätzchen, Lebkuchen und Punsch und gestaltete die verschiedenen Räume sehr romantisch. Das Märchen, das die „Vorleser“ im Vorfeld ausgesucht hatten, kam bei den Schülern gut an. Die zwei Gruppen mit jeweils drei Schülern des Seminars und ca. acht Kindern, gestalteten zwei tolle Plakate, auf denen die verschiedenen Ergebnisse zu den Aufgaben, die die Gruppen sich überlegt hatten, festgehalten wurden. Anschließend stellte jede Gruppe ihre Ergebnisse vor.
Wasserturm12Was mir persönlich so sehr an dem Abend gefallen hat, war das gemütliche Ambiente in dem oberen Raum, in dem ich mit meiner Gruppe sein durfte. Wir hatten Decken und Kissen auf einem Teppich ausgelegt und in der Mitte stand ein Tisch mit Plätzchen und Lebkuchen. Außerdem hatten wir am Vortag den Raum mit Lichterketten dekoriert, die für eine schöne, weihnachtliche Stimmung sorgten. In unserer Gruppe waren ausschließlich Mädchen und alle waren sehr freundlich und aufgeschlossen. Sie erzählten uns sehr spannende Geschichten über ihre Herkunft und machten bei unserer Geschichte aufmerksam mit!
Die „Vorleser“ und die Teilnehmer hatten an dem Abend auf jeden Fall viel Spaß und große Freude an dem Projekt.