Kategorie(n): Fächer A-Z, Geschichte
Autor:in: Cagla Atay und Linus Hofmann, 9b

Das andere Leben -Solly Ganor

Am 14. Dezember erfuhren wir, die Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Jahrgangsstufe, von einem Menschen. Einem Menschen, welcher uns ein Vorbild sein sollte. Solly Ganor. Er selbst schrieb ein Buch über sein Leben, ein Leben, das heutzutage unvorstellbar ist. Eine Lebensgeschichte, die noch schwerer sein muss, niederzuschreiben, als zu erleben.

Als Solly Ganor 13 Jahre alt ist, wird seine Heimatstadt Kaunas in Litauen von deutschen Truppen überfallen. Er wird von seiner Mutter und Schwester getrennt und mit seinem Vater erst in ein Ghetto und danach in ein Lager nach Stutthof gebracht, von wo aus sie in das KZ nach Dachau verschleppt werden. Er erlebt und sieht den Antisemitismus auf schreckliche Art und Weise. Nachdem er mit wenigen anderen durch amerikanische Truppen von einem Todesmarsch befreit wird, beschreibt er das KZ als „eine schwarze Welt, in der Dobermänner und SS-Männer regieren“.

30 Jahre hat er gebraucht, um seine Geschichte aufs Blatt zu bringen. Sein Ziel war es, der Nachwelt begreifbar zu machen, welche verheerenden Folgen ein Zusammenbruch der Demokratie mit sich bringen kann. Das Kennenlernen dieser Lebensgeschichte und der Besuch der KZ-Gedenkstätte dienten uns dazu, das in der Schule theoretisch Erlernte praktisch zu erfahren.

Es ist eine sehr berührende Lebensgeschichte, die viele von uns gerührt und teilweise an unsere emotionalen Grenzen geführt hat. Durch die dramatische und zugleich auch sanfte Stimme des Schauspielers und Synchronsprechers Thomas Darchinger, war es uns möglich, uns in die Geschichte hineinzuversetzen und uns alles bildlich vorzustellen. Unterstützt mit dem von dem Jazz-Komponisten Wolfgang Lackerschmid gespielten Vibraphon war die Lesung noch gänsehauterregender.

Unserer Meinung nach dient diese Geschichte auch dazu, die Menschen aufzufordern, ihr Wissen zu nutzen, um darauf aufmerksam zu machen, dass sie in einer Demokratie selber über vieles entscheiden und aufgrund dessen gut überlegen sollten, wen oder was sie wählen, und somit die Wiederholung einer solchen Katastrophe zu verhindern.

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